Wie werde ich Volunteer?


Während eines Freiwilligen-Einsatzes im Frühjahr 2011, hat Jannai Flaschberger sich für mögliche Interessenten und Nachfolger noch einige (zusätzliche) Gedanken gemacht zum Thema "Wie werde ich Volunteer?"


Am Projekt wurde ich unzählige Male gebeten, andere Interessierte an die Schule zu vermitteln. Auch ich hatte den Eindruck, dass sich meine Anwesenheit (besonders als Lehrer) sehr positiv auf die Schüler auswirkte.
jannai an tafel
Aus diesem Grund möchte ich hier genauer auf die Anforderungen an einen Volunteer und die damit verbundenen Vorzüge eingehen, in der Hoffnung, dass sich möglichst viele Menschen dazu entschließen dieses Abenteuer zu wagen.

Dinge die man mitbringen sollte sind vor allem Selbstständigkeit, Flexibilität und Abenteuerlust.

Nepal ist ein von inneren Krisen gebeuteltes Entwicklungsland, das darf man nicht vergessen. Da medihimal eine mit der UN vergleichbare Infrastruktur nicht bieten kann ist man am Projekt trotz liebevoller Fürsorge seitens der Nepalesen hauptsächlich auf sich allein gestellt, einen Zustand den man mögen muss.
Auch eine allgemeine Flexibilität ist wichtig, um sich in Nepal zurechtzufinden und wohlzufühlen.
Deutsche Vorstellungen bezüglich Luxus, Sauberkeit, Zuverlässigkeit und anderen in unserer Kultur selbstverständlichen Dingen sollte man loslassen können.

Um wirklich tief in die kulturelle und landschaftliche Schönheit Nepals eintauchen zu können ist auch eine ordentliche Portion Abenteuerlust vonnöten. Das Land ist abgesehen von den Touristenhochburgen fast nicht erschlossen, um die wirklich großartigen Dinge zu erleben muss man selbst entdecken wollen. Hat man sich auf diese Dinge eingestellt wird man mit der Möglichkeit für vielfältige, unglaublich schöne und prägende Erfahrungen belohnt.

Da man als Volunteer für eine längere Zeit vor Ort ist wird man schnell als aktiver Teil der Gesellschaft akzeptiert und darf die offenen und warmherzigen Menschen in ihrer Tiefe kennenlernen. Auch die reiche Kultur Nepals erschließt sich einem ganz natürlich, wenn man als Freund die Dorf- und Tempelfeste besucht.

Die für mich wertvollste Erfahrung war das Lehren an der Schule, der enge Kontakt mit den Schülern und das Gefühl wirklich etwas bewirken zu können. Da ich allein am Projekt war hatte ich eine enorme “gestalterische Freiheit” und konnte mich einbringen wo und wann ich wollte.

Eine Zeit als Volunteer in Nepal ist nicht nur eine nachhaltige Form der Entwicklungshilfe für das Land, sondern auch eine einzigartige Erfahrung für den Helfer selbst, die ich jedem der Zeit und Interesse hat ans Herz legen möchte.